Bei Marburg ging im Abendrot
Spazieren Thomas Vaterrodt.
Er schlendert friedlich durch den Wald
Als schreckliches Gebrüll erschallt.
Und schon stürzt hinter einem Baum
Ein Werwolf vor – man glaubt es kaum.
„Menschlein, ich zerreiße dich!“
brüllt diese Bestie fürchterlich.
„Du sollst mir meinen Blutdurst stillen –
ich werde grauenvoll dich killen.“
„Gib nicht so an, du Ungeheuer,
zahl erst mal deine Hundesteuer“,
entgegnet Thomas Vaterrodt.
„Da könnte jeder Dackel kommen.“
Er hat gleich einen Stock genommen.
Der Werwolf drauf mit viel Gebrüll
Ihn auf der Stell’ zerreißen will.
Es pfeift der Stock, der Werwolf jault,
ein Kampf beginnt, dass jedem grault.
Am Ende drischt ganz fürchterlich
Thomas Vaterrodt den Werwolf mörderisch.
Bis dieser dann die Flucht ergreift
Winselnd durch Marburgs Gassen streift
Wo er verstört ins Tierheim flüchtet
Und lauter Lügen dort berichtet.
Seitdem sucht Marburs Polizei
Thomas Vaterrodt wegen Werwolfs-Mißhandlung und Untierquälerei.
Und der Werwolf heult ins Abendrot:
„Satan, schütz mich vor Vaterrodt!“